Was passiert, wenn sich Wasser, Malz und Wildhopfen in einem Braumeister treffen?

Was sich liest wie der Anfang eines Witzes ist im Grunde genommen eine ernstzunehmende Angelegenheit: Die Gemengelage wird zu 30 Litern Obergärigen Bier gebraut. Hobbybrauer Torsten Schmid hat sich der Angelegenheit angenommen und einige aus der »Vereinsfamilie« den Geschmack des Lienzinger Wildhopfens probieren lassen.

Das Ziel war, den Geschmack des Wildhopfens in den Vordergrund stellen. Um diesen Geschmack hervorzuheben, wurden 200 Gramm des Hopfens zum Hopfenstopfen verwendet. Das wird angewendet, da die gärende Bierwürze und der sich dabei bildende Alkohol besonders die Wildhopfen Aromen extrahiert. Die ätherischen Öle des Hopfens hingegen werden gut in die Würze eingebunden (in früheren Phasen des Brauprozesses wird die Würze gekocht – ätherische Öle verflüchtigen sich dabei). Dementsprechend werden für das Hopfenstopfen besonders Aromahopfensorten (nicht Bittersorten) verwendet. Der Hopfen wird hierzu in einen Sack (ähnlich wie bei einem Teebeutel) aus lebensmittelechtem Material gesteckt. Dieser Gärvorgang mit dem Hopfenstopfen ging sieben Tage und danach wurde das Bier in 1 Liter Flaschen umgefüllt und bei 6 Grad im Kühlschrank gelagert.

Die Konzentration der im Braumeister (ein spezielles Gerät zum Bier brauen) entstandenen Würze bestimmt den Alkoholgehalt: Ein gutes Drittel dieser so genannten Stammwürze wird bei der Gärung in Alkohol umgewandelt. Vollbiere (rund 95 Prozent der in Deutschland gebrauten Biere gehören zu dieser Gattung) wie in diesem Fall, haben mit 11 bis 16 Prozent Stammwürze meistens einen Alkoholgehalt von 4 bis 5,5 Volumenprozent. Wir hatten in unserem Bier eine Stammwürze von ca. 13% und somit einen Alkoholgehalt von ca. 4,6 %. Das Bier konnten wir dann im Getränkevertrieb Roller in Ötisheim (www.roller-roca.de) verkosten. Dazu hatten uns die Vorstandsmitglieder der Familie Roller ihre Probierstube zur Verfügung gestellt. Dabei kam Feedback in verschiedener Form: Schmeckt wesentlich besser und anderes als die anderen Biere, den Hopfengeschmack bemerkt man… etc… etc…

Wir sind zuversichtlich, dass auch das künftige Lienzinger Wildhopfen-Bräu, das dann kommerziell von der Biermanufaktur Engel in Crailsheim gebraut wird, genauso gut ankommt, wie der Probesud von Torsten Schmid.